Wo Grace schon überall geholfen hat

Seit Beginn meiner Schulzeit im 1957 war es schon immer üblich Schulgelder zu bezahlen, mit anderen Worten Schulgelder in Swaziland waren immer eine Pflicht für die Eltern, egal ob sie berufstätig waren oder nicht. Ebenfalls mussten die Eltern Uniformen und Schulmaterial bezahlen. Meine Eltern gehörten auch zu den Leuten die kaum Geld hatten. Ich und meine Geschwistern waren ein paarmal im Jahr von der Schule nach Hause geschickt worden weil unsere

Eltern keine Schulgelder bezahlen konnten. Als wir grösser waren, mussten wir Jobs annehmen. Am Anfang haben wir in Baumwollefeldern bei den weissen Bauern im Low Veld gearbeitet. Eine lange Geschichte .....  alles war nicht ganz einfach. Als ich grösser war und lesen und rechnen konnte, habe ich während der Schulferien in einem Laden auf dem Lande gearbeitet, um Schulgeld zu verdienen


Unterstützung meiner Mutter

Nach meiner Ausbildung habe ich angefangen, mehr zu arbeiten und meine Eltern unterstützt. Damals gab es in Swaziland keine Sozialleistungen für die alten Leute. Obwohl ich nicht viel verdiente, habe ich auch meinen jüngeren Geschwistern geholfen.

Im Jahr 1972 kam ich durch Heirat in die Schweiz . Hier war der

Verdienst sehr viel besser. Dann konnte ich meine Eltern weiter unterstützen, nicht nur meine Geschwister als auch andere Verwandte, die in Not waren. Dann habe ich mehr und mehr anderen Leuten geholfen. In Schulangelegenheiten, auch bei Krankheiten und in Todesfällen wurden diese Leute umterstützt.


Unterstützung meiner Schwester und deren Tochter

Auch meine Schwester führt ein einfaches Leben auf dem Lande. Sie ist weitgehend Selbstversorgerin. Sie baut Süsskartoffeln, Bohnen, Bananen, Erdbohnen, Guava an, hat Hühner, Hunde und Schweine. Obwohl das alles in einem sehr kleinen Rahmen ist, ist es dennoch sehr arbeitsintensiv. 

So finanziere ich ihr eine Aushilfe und Gesundheitskosten. Ihre Tochter ist mit einem Polizisten verheiratet, sie teilen sich eine Zweizimmerwohnung mit ihren zwei Kindern. Dabei reicht das Gehalt vorn bis hinten nicht.


Unterstützung der Kinder des verstorbenen Bruders

Im Jahr 2000 starb mein viert jüngster Bruder. Er hinterlies vier Kinder. Drei dieser Kinder wohnten bei meiner Mutter. Mancoba ist ein Waisenkind. Die anderen Kinder haben noch ihre Mütter, jedoch akzeptieren lhre Mütter diese Kinder nicht. Das ist in Swaziland so üblich, die vorher gezeugten Kinder zu den Grosseltern des Vaters übergeben, wenn die Frauen eine neue Bindung eingehen. Eine Ausnahme war Mcebo, der bei seiner Mutter aufwuchs. Wir haben allen diesen vier Kindern  geholfen, bis heute bezahlten wir alle Schulgelder, Uniformen und Lebensmittel bis zum Abitur einschliesslich Studium. 

 

Vuicile , Mancoba , Mcebo , Tabiso Sikhondze


Unterstützung der Kinder der Haushaltshilfe

Die Haushaltshilfe hat überwiegend im Haushalt meiner Mutter in Swaziland mitgeholfen. Das Gehalt einer Haushaltshilfe war üblicherweise so niedrig, dass sie mit dem Gehalt unmöglich die Schulgelder ihrer drei Kinder zahlen konnte.

So finanzierte ich diesen Kindern sämtliche Schulbeduernisse, weil der Vater sich weigerte, jeglichen Kinderunterhalt zu zahlen. Er lebte nicht im gemeinsamen Haushalt.


Adoption von Yvonne aus Swaziland

Obwohl wir eigene Kinder haben, adoptierten wir Im Jahr 1986 auch eine knapp vierjährige Tochter meiner Kusine aus Swaziland, um ihr eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Grace musste ihren Job auf 60% reduzieren, um auf Yvonne aufzupassen. 

In der Schweiz hatte sie die besseren Voraussetzungen, konnte die Schule regelmässig besuchen und hat sich inzwischen zu einer leitenden Versicherungs-Angestelten emporgearbeitet. Jetzt ist sie glücklich verheiratet.


Unterstützung von Waisenkindern

Danach haben wir auch fremden Waisenkindern geholfen, um ihnen eine gute Zunkunft zu schenken. Heute helfen wir immer noch Waisenkindern. Für die Versorgung dieser Kinder mit wertvollen Grundnahrungsmittel in Form von Milch haben wir Ziegen und Kühe für sie gehalten. Sie hatten immer einen reich gedeckten Tisch, und für das Vorwärtskommen in den höheren Klassen erhielten sie Nachhilfeunterricht.

Mpendulo Mavimbela Bongi Mavimbela Andile Gmedzo


Fussball

Von klein auf spielte Grace schon Fussball, und das Interesse für diese Sportart hat sich bisher erhalten. Sie unterstützt auch einen Fussballclub in Madubeni. Wenn der Fussballclub spielt, ist sie immer dabei und hält für die Spieler Wasser und Früchte bereit. Bei jedem Flug nimmt sie für die Mannschaft Fussballkleidung und Schuhe mit. Die Allianz hat auch das Elvia Dress gespendet, und Grace dankt hiermit der Allianz und gedenkt ihr in der Ferne. Das Fussballspiel trägt auch zur Reduzierung der Kriminalitätsrate in Swaziland bei.

FC Madubeni
FC Madubeni

Mcebo und der Verkehrsunfall

Im Jahr 2008 wurde der Neffe von Grace, Sohn von ihrem verstobenen Bruder, vom Kleinbus an der Bushaltestelle schuldlos angefahren. Er lag für zwei Wochen im Koma. Die Spitäler wollten zuerst das Geld und dann die Behandlung. Es wurde allerhöchstens nur Erste Hilfe geleistet, da das Problem mit den Finanzen nicht gelöst war. Die Mutter rief Grace in der Schweiz erst 24 Stunden zu spät an, als nichts passierte. Bei rechtzeitiger Behandlung hätte man vel Schaden ersparen können. Nachdem Grace mit vielen Telefonaten mit Zusicherung von Geld die Behandlung ankurbelte, waren eben bereits diese wichtigen 24 Stunden vergangen. Hinzu kam noch ein Ärztestreik, und Büros, Röntgen, OP waren einfach geschlossen. Das Bein musste daher späterhin amputiert werden. Das war für seine Lebenserhaltung unumgänglich. Spezielle Operationen am Kiefer und im Gesicht mussten in Südafrika durch Grace organisiert werden. Er ist heute fast gesund, hat ein künstliches Bein und einen in Bewegung eingeschränkten Arm.

Mcebo im Koma
Mcebo im Koma

Dringende Herzoperation

Insgesamt haben wir so fünf Menschenleben gerettet. Unter diesen ist noch eine frisch herzoperierte Vollwaise. Wir haben ihr seit 2012 geholfen, Spitalgelder bezahlt, vorgesprochen, um die Genehmigung zu bekommen, dass die staatliche Krankekasse für ihre umfangreiche Herzoperation (doppelter angeborener Herzklappenfehler) aufkommt. Nachdem es zu einer einseitigen Lähmung gekommen war, ist diese seit vielen Jahren schwer kranke Patientin zur Operation zugelassen worden. Wir sind über diese Ergebnissen sehr froh, denn nun ist diese Operation erfolgreich verlaufen. Seit 2013 wohnt sie mit ihren beiden Schwestern bei uns kostenlos.


Der Prediger

Grace's Cousin Richard Sikhondze ist Region Präsident der "Free Evangelical Assemble Church." Er war teilweise nicht mehr in der Lage zu reden und lag auch manchmal bewusstlos im Bett. Da setzte Grace von der Schweiz aus alle Hebel in Bewegung, dass er zu Spezialärzten ins Spital kam. Man stellte dort Kreislaufschwäche, Herzschwellung und Wasser in der Lunge fest, behandelte ihn, und nun ist er wieder weitgehend gesund.

Richard beim Gottesdienst
Richard beim Gottesdienst

Unsere Hilfsbereitschaft


 

Das "WIR" im Text bezieht auf mich und meinen Mann der auch bei allen Schicksalen geholfen hat.

Uns war immer wichtig, das Wohl Anderer über unser eigenes zu stellen. Wenn jemand Hilfe gebraucht hat oder braucht, haben wir alles Mögliche getan, ohne uns um die Nachteile dieser Ausgaben auch im Alter zu kümmern. Wir helfen immer noch, obwohl wir pensioniert und unsere Mittel begrenzt sind.